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Weihbischof Dr. Michael Gerber besucht Kloster Lichtenthal anlässlich Freundeskreis-Jubiläums
25. Januar 2016
Der Freundeskreis Kloster Lichtenthal e. V. wurde am 25. März 2006 gegründet, Grund genug mit vielen Gästen und Freunden das 10-jährige Jubiläum zu feiern. Denn Ziel und Anliegen des Vereins ist es, die Cistercienserinnen-Abtei Lichtenthal im Gebet, bei der Liturgie und bei geistlichen Aufgaben zu unterstützen. Dies geschieht durch das Bewahren und das Bekanntmachen des geschichtlichen und kulturellen Erbes, kunsthistorischen Projekten, bei der Veranstaltung von Kirchenkonzerten, Vorträgen und Ausstellungen. Dabei werden konkrete Projekte finanziell gefördert. All das geschieht ehrenamtlich. So feierte der Freundeskreis gemeinsam mit dem Konvent des Klosters diesen besonderen Anlass.
Auf Einladung von Äbtissin Bernadette Hein und der Freundeskreisvorsitzenden Ursula Lazarus war Weihbischof Dr. Michael Gerber zu Gast. Zu Beginn des „Feiertages“ wurde in der vollbesetzten Klosterkirche ein Pontifikalamt gefeiert. In seiner Predigt ging der Weihbischof auf die Herkunft der Cistercienserorden ein. In einer sich anschließenden Gesprächsrunde, die von Anke Hlauschka geleitet wurde, unter dem Titel „Prophetische Existenz? Der Beitrag von Klöstern, Orden und Gemeinschaften für gegenwärtige Fragen von Gesellschaft und Kirche“ sprachen Weihbischof Dr. Michael Gerber, Äbtissin Bernadette Hein sowie die Vorsitzende des Freundeskreises Ursula Lazarus über die Herausforderungen, Chancen und die Zukunft von Klöstern.
In den noch bestehenden Klöstern sieht Gerber große Chancen, den Fragen der Menschen nach einem sinnvollen Leben und Arbeiten zu begegnen. Deshalb ist er auch dankbar um jeden Nachwuchs und um jedes Interesse für die Klöster. Er wies dabei auf die Frage hin, wie heute „Nachfolge“ in einer pluralen und multioptionalen Gesellschaft funktionieren solle und was es bedeute, einen authentischen Weg der Nachfolge zu entwickeln. Seiner Ansicht nach gäbe es eine Sensibilität und Sehnsucht bei den Menschen, das sei Auftrag und Chance zugleich für die Kirche und die Ordensgemeinschaften. Er bestärkte die Klosterfrauen darin, ihren Weg des „ora et labora“ weiterzugehen, denn das Kloster Lichtenthal sei eines der Klöster der Erzdiözese Freiburg, dessen Kontinuität seit über 770 Jahren Bestand habe.
Wie sich das klösterliche Leben in den vergangenen Jahren verändert hat, darauf ging die Äbtissin ein und konnte aus eigener Erfahrung von einem großen Wandel gerade in jüngster Zeit berichten. So habe man den Spagat geschafft, Tradition zu bewahren und Neues zu wagen. So habe man den Klosterhof neu angelegt, ein Gästehaus und ein Café eingerichtet. Außerdem gebe es Angebote für interessierte Besucher, die in der Stille der Klostermauern Kontemplation und zu sich selbst finden wollen. So habe sich das Kloster im wahrsten Sinne des Wortes geöffnet. „Diese Dynamik, welche auf Begegnung setzt, ist wichtig und „Kloster“ wird so neu gedacht. Denn wir müssen uns als Ordensgemeinschaft zeigen“, so die Äbtissin. Weihbischof Gerber zeigte sich dankbar für diesen Prozess und stellte die Wichtigkeit des „Sich-Austauschens“ unterhalb der Klöster dar.
Auch die Vorsitzende des Freundeskreises, Ursula Lazarus, konnte aus eigener Erfahrung vom Kontakt mit dem Kloster berichten. Sei es als Vorsitzende selbst, aber auch als ehemalige Schülerin der Grundschule des Klosters und auch als Landespolitikerin. Dabei lag ihr immer die Bildung sehr am Herzen. Die in staatlicher Trägerschaft befindliche Grundschule sei aus ihrer Sicht ein wichtiges Bindeglied des Klosters in die Stadt und zur Bevölkerung. Weihbischof Gerber bekräftigte dies: „Bildung ist auch Herzensbildung. Auch das ist wichtig für die Klöster und somit ein wichtiger Auftrag!“